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Vom Tanzen und Schreiben


Augen zu.


Jeder Beat drückt den Brustkorb kurz nach innen, die Bässe wandern durch den Körper und verbreiten kribbelige Wärme. Füße bewegen sich von allein. Das Shirt hat keine Zeit zum Trocknen. Ich höre meine Freunde und Freundinnen lachen. Schaue nach hinten, grinsende Gesichter. Zunicken, Hände nach oben zum Beat, alles klar. Die goldene Folie an der Backstein- Kellerwand glitzert durch die Nacht. Draußen werden die letzten sauren Gürkchen aus dem Glas gefischt. Der bunte Süßigkeiten- Bauchladen dreht seine Runde und hinterlässt kauend-zufriedene Gesichter. „Selbstständig- selbstverständlich?“ hat eine Person draußen auf die Graffiti-Wand geschrieben. Darum sind wir heute hier. Tanzend in die Selbstbestimmung. Über den rechten Mundwinkel vom DJ huscht ein Zucken. Kurzer Blick in die Menge, der nächster Track wird reingedreht.


Weiter geht’s.

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Augen zu.


Bilder huschen ungefragt durch den Kopf. Versuche sie anzuhalten, nochmal anzuschauen. Der Stift holt meine Konzentration in den Moment, hält die Erinnerung fest und beschreibt sie. Schreibt auf, was gedacht wird und schafft Raum für Neues. Kurzes Stocken, dann weiter. Dem Rhythmus folgen. Das Kratzen der Stiftmine wird zum Beat. Nächster Gedanke, nächste Platte. Noch ein bisschen weiter tanzen, Erinnerungen werden lebendig.


Weiter geht`s.

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